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Götterfunken

■ Kira Muratova im Panorama

Sommergäste mit umgekehrtem Düsenantrieb, Tschechow auf Crack: Unter einem Baldachin hocken ganzbandagierte Patienten mit ihrer schönen, wasserblond-gewellten Krankenschwester und lauschen dem ungeheuren Unsinn, der aus einem rauswill, wenn der Himmel so hängt und das Meer so plätschert und über der Ukraine ein Fluch liegt. „Frankly: It's a mess in here“ zeigen die Untertitel irgendwann fröhlich an, aber wen störts, denn jetzt gehen alle zum Pferderennen. Schnauben, wiehern, galoppieren, stehenbleiben, weitertraben, auf und ab; hier mal ein Pferdeauge, ganz groß und fern, da mal Jockey-Hintern. „Ich denke immer über Sargträger nach, meine Sargträger“, murmelt die Schöne, während ihr Tanz von drei Grazien auf der Wiese mit artigen Pirouetten beantwortet wird. „Aber warum sagen Sie das mir, und nicht Michalsky da drüben?“ fragt einer zurück.

Auch wer einmal versucht hat, den Dichter Daniil Charms zu lesen, weiß nicht, was gespielt wird. Und so geht es, Pferde bei der Arbeit, das Leben bei der Arbeit, und schön aussehen tut es außerdem. mn

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