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USA: Juden beschossen

■ Zwei Menschen in Lebensgefahr / Racheaktion für Massaker von Hebron?

New York (wps) – Bei einem Angriff auf einen mit orthodoxen Juden besetzten Kleinbus sind am Dienstag in New York vier Insassen verletzt worden. Zwei von ihnen erlitten Kopfschüsse und schwebten gestern noch in Lebensgefahr. Es ist unklar, ob der Anschlag mit dem Blutbad in Hebron am vergangenen Freitag in Verbindung steht. Freunde einiger Insassen sagten später, ihnen sei berichtet worden, ein Schütze habe auf arabisch „Tod den Juden!“ gerufen. Der ermittelnde Polizeichef Joseph Borelli erklärte dagegen: „Wir haben keine Zeugen gefunden, die von irgendwelchen Rufen berichteten.“ Der Bürgermeister von New York, Rudolph W. Giuliani sagte, es gebe „begründeten Anlaß zu zahlreichen Spekulationen“, riet jedoch, „auf Schlüsse zu verzichten“.

In dem Kleinbus saßen 14 bis 16 Anhänger der Sekte der Lubowitscher Juden. Einige von ihnen waren aus Israel angereist, um dem Leiter der Religionsgemeinschaft einen Krankenbesuch abzustatten. Der 91jährige Rabbi Menachem Mendel Schneerson hatte sich einer Augenoperation unterziehen müssen. Der Kleinbus war auf dem Rückweg aus dem Krankenhaus, als an der Brooklyn-Brücke aus einem blauen Chevrolet geschossen wurde. Die Attackierten berichteten, ihr Fahrer hätte gestoppt, woraufhin der Chevrolet den Kleinbus umrundet habe. Dabei seien Gewehrsalven abgefeuert worden. Ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde New Yorks, Dov Hikind, sagte: „Ich bete, daß dies nichts mit den Ereignissen in Israel zu tun hat, denn ich denke, wir wissen alle, was das bedeuten würde.“

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