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Mieser Milchreis

Augsburg (taz) – Nach einem halben Verhandlungstag war für einen 53jährigen Geschäftsmann aus Frankfurt alles vorbei. Wegen versuchter Erpressung wurde er vom Landgericht Augsburg zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Unter dem Decknamen „Cäsar“ hatte er mehrmals bei der Geldübergabe die Polizisten geleimt, bis im November letzten Jahres dann die Falle zuschnappte. Der hochverschuldete Geschäftsmann – vorbestraft wegen Heroinhandels und Diebstahl – wurde bei der vermeintlichen Geldübergabe an der Autobahn Frankfurt-Kassel von einer Augsburger Spezialeinheit geschnappt. Freilich hätte es ihm auch nichts genützt, wenn er mit der Geldtasche entkommen wäre, denn in der war gar kein Geld. 300.000 Mark wollte der Mann von Müller-Milch erpressen, sonst, drohte er, würden die Lebensmittel mit Salzsäure vergiftet. Auf die Idee sei er beim Löffeln von Milchreis gekommen, als er im Fernsehen die Werbung der Molkerei gesehen habe, sagte der Erpresser vor Gericht. Klaus Wittmann

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