Vierte Runde für ÖTV

■ Chancen für Einigung stehen gut

Berlin (taz) – Vor der vierten und entscheidenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, die gestern abend in Stuttgart begann, kursierten eine Reihe von Spekulationen und Forderungen.

Der Vorsitzende der Angestellten-Gewerkschaft, DAG, Roland Issen, sagte, es könnte am Mittwoch oder Donnerstag zu einer Einigung kommen. Der Metallabschluß sei dabei in gewisser Weise ein Vorbild. Die Metaller hatten sich am vergangenen Sonnabend – wie berichtet – auf zwei Prozent Lohnerhöhung in sieben Monaten geeinigt. Rechnet man darüber hinausgehende Kürzungen an, gab es nach Aussage der Metall-Arbeitgeber unter dem Strich eine Nullrunde. Die Gewerkschaften ÖTV und DAG haben bisher ein Plus von vier Prozent für die 3,3 Millionen öffentlich Bedienstete gefordert.

Die ÖTV erwartet zum Auftakt der vierten Tarifrunde jetzt ein Angebot der Arbeitgeber, das offiziell noch nicht vorliegt. Der Verhandlungsführer der Länder, Nordrhein-Westfalens Finanzminister Heinz Schleußer (SPD), hatte bereits am Wochenende gegenüber Journalisten von einer „Zwei vor dem Komma“ gesprochen, allerdings erst ab 1995. ÖTV- Chefin Wulf-Mathies hatte in der Verhandlungspause eine Öffnungsklausel vorgeschlagen, die Arbeitszeitverkürzungen bis auf 32 Stunden ohne vollen Lohnausgleich ermöglicht. si