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Erheblich vom Aussterben bedroht

■ Die Volleyballer des 1.VCH kämpfen um ihre Existenz

Es handelt sich nicht um eine seltene Tierart. Die Betroffenen sind Sportler aus Hamburg. Die Bundesliga-Volleyballer des krisengeschüttelten 1. VC Hamburgs sind's, um die es geht. Spieler und Trainer fürchten, daß nach Ende der laufenden Saison für den Hamburger Volleyball die Lichter ausgehen. Um die Situation zu erhellen beschreitet man nun ungewohnt offensive Wege.

Mit einem Offenen Brief sucht der Verein einen Sponsor. „Um den Hamburgern weiterhin Spitzenvolleyball bieten zu können, ist die Unterstützung durch finanzkräftige Sponsoren oder Mäzene in der Zukunft unerläßlich“, schreiben dieBallartisten und ihr Trainer Bernd Schlesinger in dem am Mittwoch veröffentlichten Papier.

Seit dem Konkursantrag ihres Vereines im Januar haben die Profis keine Gehälter mehr bekommen. Auch die nach drei Jahren geplante Rückehr zum Hamburger SV steht bislang in den Sternen, weil noch kein Hauptsponsor für die neue Saison gefunden wurde. „Wir befinden uns“, so die Spieler, „in einer verzweifelten Situation.“

Auf dem Spielfeld hat die Mannschaft sich von der Existenzkrise nicht irritieren lassen. Nach zuletzt 6:0 Punkten steht der Tabellen-Sechste zwei Spieltage vor dem Ende der Rückrunde mit einem Bein in der Playoff-Runde. Am Sonntag (16.00 Uhr) wollen die Hanseaten, die vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelt worden waren, den Sprung in die Play-offs durch einen Sieg über Tabellenführer Bayer Wuppertal endgültig schaffen. „Es ist uns gelungen, die Weichen für eine sportlich erfolgreiche Zukunft zu stellen“, heißt es in dem Offenen Brief. Die Spieler richteten einen „eindringlichen Appell an alle Hamburger: Laßt die Volleyballtradition in der Hansestadt nicht aussterben.“

taz/dpa

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