Für ein Schuldach ohne Löcher

■ Bildungssenator plant Umstrukturierung der Reparatur-Zuständigkeiten

Schulalltag in Bremen: Das Dach ist undicht, es regnet in die Klassenräume hinein, die Fenster schließen nicht und der Schimmel blüht an den Wänden – doch gleichzeitig steht derzeit eine Summe von über 10 Millionen Mark für Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen auf dem Abstellgleis – vom Senat bewilligt, aber vom schwerfälligen Behördenapparat nicht rechtzeitig ausgegeben. „Diese Situation versteht niemand, und wir wollen da handlungsfähiger werden“, geht Bildungssenator Henning Scherf (SPD) dieses Problem nun an. Sein Lösungsansatz: Die Neuorganisierung und das Zusammenlegen der bisher auf fünf Ressorts verteilten Zuständigkeiten, die letztlich gemeinsam darüber zu befinden haben, wann im Schulzentrum Walle die Dachrinnen repariert werden.

MitarbeiterInnen des Bildungsressorts und des Hochbauamtes sollen den Kern der ausgegliederten, eigenständigen Schulaufbau- und Schulbetriebseinheit „SchulBuB“ bilden, die auf kurzem Wege und in direkter Zusammenarbeit mit den Schulen notwendige Maßnahmen planen und auf den Weg bringen kann und die knappen Mittel sinnvoller verwaltet. Der „Schulbub“ wäre gleichzeitig ein Instrument, um die Schulen im Rahmen der auf den Weg gebrachten Schulreform in ihrer Autonomie zu stärken. Der Senat gab Scherf für das Unternehmen „SchulBuB“ am Dienstag im Grundsatz grünes Licht.

Nicht hundertprozentig zufrieden ist damit allerdings Bausenatorin Evi Lemke-Schulte. Ihre Befürchtung: Mit dieser Neuorganisierung im Bereich Schule verlöre das Hochbauamt den größten Auftraggeber, und das wiederum könnte der Umwandlung des Hochbauamtes zum Eigenbetrieb, der eigentlich längst vollzogen sein sollte, schaden. Allerdings gab auch sie Scherf ihre Stimme – die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, daß bei Bau und Betrieb öffentlicher Gebäude neue Wege beschritten werden müssen. skai