: HSV: „Die Woche der Wahrheit“
■ Heute gegen Dortmund (20 Uhr) Endspiel um UEFA-Cup-Platz
„Wer den Ernst der Lage nicht erkannt hat, dem ist nicht mehr zu helfen“, sagt ein leicht gefrusteter HSV-Trainer Benno Möhlmann vor den Weichen stellenden Heimspielen gegen Borussia Dortmund (heute, 20 Uhr) und am Sonnabend gegen Werder Bremen (15.30 Uhr). Nach den Niederlagen gegen Bayern München (1:2) und der peinlichen Schlappe beim Abstiegskandidaten SG Wattenscheid 09 (1:3) hat der hanseatische Renommierverein mächtiges Muffensausen vor einen Sturzflug in die fußballerische Mittelmäßigkeit.
Denn: Nach den Vertragsverlängerungen mit Yordan Letschkow sowie Karsten Bäron und den damit verbundenen Millionen-Investionen ist der Sprung in den UEFA-Cup für den HSV zu einer Pflicht geworden. Sonst droht ein finanzieller GAU an der Rothenbaum- chaussee. Eine Niederlage gegen die ebenfalls um einen Platz im internationalen Geschäft kämpfende Borussia könnte das HSV-Schiff endgültig vom Kurs UEFA-Cup-Platz abbringen. Zumal die vier Tage später anstehende Aufgabe gegen Bremen – trotz der augenscheinlichen Krise der Werderaner – nach einem verlorenen Spiel nicht einfacher werden würde. „Das wird unsere Woche der Wahrheit. Hier kann“, sagte Möhlmann, „eine negative Vorentscheidung gegen uns fallen. Wir können in dieser Woche den UEFA-Cup verspielen.“
Gegen Dortmund kehrt der gegen Wattenscheid gesperrte Stürmer Valdas Ivanauskas für Armin Eck in den 16er-Kader zurück. Ob Möhlmann auf den leicht aufbrausenden Litauer bauen wird, ist allerdings fraglich. Durchaus möglich ist es deshalb, daß der gebürtige Norweger Jörn Andersen eine neue Chance erhält. Auch die Abwehr könnte nach der Pleite gegen Wattenscheid umstrukturiert werden. Der von seiner Achillessehnen-Operation genesene Michael Kostner könnte als Libero in die erste Elf zurückehren. Sein Vertreter, der bulgarische Nationalspieler Hubtschew, würde dann entweder Manndecker Carsten Kober oder seinen seit Wochen unter Form spielenden Landsmann Yordan Letschkow verdrängen.
beag
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