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Platz nur in der Putzkolonne

■ Neue Studie über die Beschäftigungssituation ausländischer Arbeitnehmer Von Marco Carini

Mehr als eine viertel Million Menschen, die in Hamburg leben, besitzen einen ausländischen Pass. Neben der Fremdenfeindlichkeit ist die zunehmende Arbeitslosigkeit ihr größtes Problem. Denn die Arbeitslosenquote ausländischer MitbürgerInnen liegt mit rund 14 Prozent fast doppelt so hoch wie die von Erwerbsfähigen mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Die Gründe dafür: Sprachbarrieren, fehlende Berufsqualifikationen und staatliche Arbeitsbeschränkungen, die ausländische MitbürgerInnen ins Abseits stellen. Was Hamburg tun kann, um die ausländischen MitbürgerInnen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, damit beschäftigt sich eine der taz vorliegende Studie der Hamburger „konsalt Forschung und Beratung“, erstellt im Auftrag der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS).

Für vorrangig halten die AutorInnen der Studie „Maßnahmen, die sich auf die Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse konzentrieren“. Denn Sprachprobleme, besonders im schriftlichen Bereich, stellen für viele AusländerInnen noch immer die höchste Hürde bei der Jobsuche dar. Die Hansestadt müßte deshalb entsprechende Angebote von Volkshochschulen, ausländischen Begegnungsstätten und von AusländerInnenorganisationen stärker fördern. Auch Betriebe sind gefordert, weitere „Maßnahmen für die sprachliche Qualifizierung“ zu initiieren.

Ähnlich sieht es bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung aus: Weil immer weniger ungelernte ArbeiterInnen gebraucht und zunehmend Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe wegrationalisiert werden, stehen immer mehr ausländische ArbeitnehmerInnen ohne abgeschlossene Berufsausbildung auf der Straße. Im boomenden Dienstleistungssektor aber können ausländische MitbürgerInnen kaum Fuß fassen: Weder in der öffentlichen Verwaltung noch in technischen Büros, Werbefirmen oder Versicherungen findet man einen nennenswerten Anteil ausländischer Erwerbstätiger. Ihre einzige Domäne im Dienstleistungsbereich: Die Putzkolonnen der Gebäudereiniger.

Zur Weiterqualifizierung ausländischer MitbürgerInnen schlägt die Studie ein Maßnahmenbündel vor: Innerbetriebliche Modellprojekte zur Qualifizierung ausländischer Beschäftigter, berufsbegleitende Lehrgänge und Ausbildungsplätze, die sich stärker „an den spezifischen Bedürfnissen und Kenntnissen ausländischer Jugendlicher“ orientieren, gehören dazu.

Ohne solche Initiativen, so warnt die Untersuchung, würden die Arbeitgeber „langfristig ein erhebliches Potential an Fachkräften verlieren“. Aus der BAGS war gestern noch keine Stellungnahme zu der Studie zu erhalten.

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