■ Proteste der Umweltbewegung: Schneller Brüter in Japan angeschaltet
Tokio (dpa) – Japans mit Plutonium betriebener schneller Brüter hat erstmals nukleare Energie erzeugt. Im Reaktor „Monju“ in der nordwestjapanischen Stadt Tsuruga wurde gestern um 10.01 Uhr Ortszeit zum ersten Mal eine Kettenreaktion ausgelöst – rund acht Jahre nach Baubeginn. Im April 1995 soll der Reaktor ans Netz gehen und dann ab Dezember den vollen Betrieb aufnehmen.
In dem japanischen Forschungsreaktor mit 280 Megawatt Leistung wird als Brennstoff das außerordentlich gefährliche Plutonium verwendet. Begleitet von weltweiten Protesten, hatte im vergangenen Winter der Spezialfrachter „Akatsuki Maru“ 1,5 Tonnen des radioaktiven Materials von Frankreich nach Japan transportiert. Mehrfach mußte der Beginn des Testbetriebes wegen technischer Schwierigkeiten und Pannen verschoben werden.
Bürger aus der Umgebung kämpfen jetzt vor Gericht gegen den schnellen Brüter. Rund 300 Menschen protestierten mit Spruchbändern, auf denen „Stop Monju“ und „Produziert kein Plutonium“ stand. Auch die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace versucht, das Projekt zu stoppen.
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