: Haft für Kreditbetrüger
■ Ossis mit Phantasiezinsen geködert
Wegen Betrugs an Anlegern aus Ostdeutschland, Urkundenfälschung und Konkursverschleppung ist ein 35jähriger Kaufmann zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Er hat 55 ehemalige DDR-Bürger um über 800.000 Mark betrogen, die ihm Kredite zwischen 4.000 und 60.000 Mark gewährten. Zugesichert wurden unhaltbare Renditen von zwölf bis 60 Prozent.
Nachdem ihnen das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen weitere Darlehensgeschäfte untersagt hatte, verkaufte er sogenannte „stille Gesellschaftsanteile“ der inzwischen bankrotten Gesellschaft. Dabei verursachte er einen Schaden von etwa 135.000 Mark. Zudem blieben sie den Mietzins für ihre Büroräume in Höhe von 320.000 Mark und die Sozialabgaben für 18 Angestellte der Gesellschaft in Höhe von 136.000 Mark schuldig.
Dem mehrfach wegen Betrugs vorbestraften Kaufmann wurde außerdem zur Last gelegt, Quittungen und Beträge mit einer Nennsumme von insgesamt 216 Millionen Mark gefälscht zu haben, um die Firm liquide erscheinen zu lassen.
Der Vorsitzende Richter blieb mit seinem Urteil über den voll geständigen Kaufmann unterhalb des Antrags der Staatsanwaltschaft. Sie hatte vier Jahre Gefängnis gefordert. dpa
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