piwik no script img

Vermittlung gescheitert

■ Keine Annäherung in Südafrika

Johannesburg (AP) – Schon im Anfangsstadium ist der Versuch einer internationalen Vermittlung im Verfassungskonflikt von Südafrika gescheitert. Verfassungsminister Roelf Meyer sagte gestern in Johannesburg, die streitenden Parteien hätten sich nicht auf Rahmenbedingungen für die Schlichtung einigen können, ein Schlichtungstreffen komme gar nicht erst zustande. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger verkündete ebenfalls den Abbruch der Vermittlungsbemühungen.

Meyer erklärte, die Probleme, die einem Vermittlungsversuch von Kissinger, dem ehemaligen britischen Außenminister Lord Carrington sowie fünf weiteren Persönlichkeiten aus dem Ausland entgegenstünden, hätten sich als „unüberwindlich“ erwiesen. Dabei sei der Termin der ersten allgemeinen Wahl, die vom 26. bis zum 28. April stattfinden soll, das größte Hindernis gewesen. Die siebenköpfige Gruppe hätte zwischen der Regierung und dem Afrikanischen Nationalkongreß (ANC) auf der einen sowie der Zulu-Partei Inkatha auf der anderen Seite vermitteln sollen. Die Inkatha unter Führung von Mangosuthu Buthelezi kämpft für ein autonomes Zulu-Gebiet und fordert eine Verschiebung der Wahl, um Zeit für Verhandlungen über ihre Forderung zu gewinnen. Präsident Frederik de Klerk und ANC-Präsident Nelson Mandela beharren auf der Wahl zum geplanten Zeitpunkt. Kissinger und Carrington bestätigten vor der Presse, daß ihre Bemühungen um eine Beilegung der politischen Differenzen in Südafrika gescheitert seien. Kissinger berichtete, die Schlichter hätten die streitenden Parteien in getrennten Gesprächen aufgefordert, „die Gräben zu überbrücken“, leider ohne Erfolg.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen