Keine LSD-Bildchen

■ Polizei warnt vor Hysterie-Flugblatt

Ein Flugblatt mit „absurden Behauptungen“ zum Thema Drogengefahr für Kinder beschäftigt zur Zeit wieder die Bremer Polizei. In unregelmäßigen Abständen tauchen Flugblätter auf, die vor einer angeblichen Gefahr durch LSD-getränkte Micky-Maus-Bildchen warnen. Diese würden von Drogenhändlern an Kinder vor Schulen und Kindergärten verteilt, um so die Kinder an die Drogen heranzuführen.

„Alles Quatsch“ meint dazu die Polizei und auch das Bundeskriminalamt (BKA) sieht in einem Schreiben aus dem vergangenen Jahr keinerlei Anhaltspunkte für die Behauptung, so käme LSD unter die SchülerInnen.

In dem mit „Achtung Eltern! Drogengefahr für Kinder!“ überschriebenen Flugblatt warnt der anonyme Verfasser vor dieser Art der Drogenverbreitung, die in der Schweiz und in den USA bereits praktiziert werde: Kleine bunte Bildchen würden an die Kinder verteilt, die mit LSD präpariert seien. Beim Ablecken oder bereits bei Hautkontakt würde das Rauschgift übertragen. „Die Droge wirkt sehr schnell und enthält manchmal Strychnin., Alle diese Dinge dienen ausschließlich dazu, Kinder drogenabhängig zu machen“, heißt es in dem Flugblatt.

Für das BKA sind das alles „Falschinformationen, die in der Bevölkerung Sorge und Unruhe verursachen“. Zwar gebe es in der Rauschgiftszene solche LSD-Bildchen, doch sei von einer Verbreitung an Kinder nichts bekannt. Auch die Bremer Polizei weiß nichts von einem Auftauchen solcher Bildchen im norddeutschen Raum ud gibt Entwarnung: Für Kinder seien diese Bilder auch nicht besonders attraktiv, meint die Polizei in einer Presseerklärung, denn bei einer normalen Dosis LSD würden die Kinder „eher psychiatrische Auffälligkeiten als Sucht ausbilden.“ Die unattraktiven Bilder würden auch nicht für „gute Träume“ verkauft. Zudem sei es nicht möglich, das Rauschgift über die Haut aufzunehmen – mit Ausnahme von „offenen Wunden“. bpo