Viel Verkehr, kein Geld

■ Übergabe an „Dagobert“ gescheitert

In Berlin ist in der Nacht zum Mittwoch erneut eine Geldübergabe an den als „Dagobert“ bekannten Kaufhauserpresser gescheitert. Ein in eine Telefonzelle bestellter Geldbote traf nicht rechtzeitig am verabredeten Ort ein, weil er nicht schnell genug durch den dichten Verkehr kam. Wie die zuständige Hamburger Polizei mitteilte, hatte „Dagobert“ den Boten zunächst in eine Telefonzelle in Kreuzberg bestellt. Auf einer dort hinterlegten Nachricht forderte er den Überbringer auf, bis 22.15 Uhr eine andere Telefonzelle in Zehlendorf aufzusuchen und dort auf weitere Anweisungen zu warten.

Wegen der großen Entfernung und dem auf der Fahrstrecke herrschenden starken Verkehr verspätete sich der Bote Polizeiangaben zufolge um einige Minuten. Außerdem war die Telefonzelle durch einen Anrufer gerade besetzt, der erst aus der Zelle gewiesen werden mußte. Danach wartete der Geldbote bis 22.30 Uhr vergeblich auf einen Anruf des Erpressers.

Seit Juni 1992 versucht „Dagobert“, den Karstadt-Konzern um 1,4 Millionen Mark zu erpressen. Fünf Sprengstoffanschläge auf Kaufhäuser sollen auf sein Konto gehen, bei denen zwei Menschen leicht verletzt wurden. Mehr als zwei Dutzend Geldübergaben sind bislang schon gescheitert. Von sich reden macht „Dagobert“ vor allem durch die Tricks, mit denen er bei der Geldübergabe immer wieder der Polizei entkommt. Die Polizei tappt weiterhin im dunkeln, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte. dpa