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Solingen-Angeklagter streitet Tatbeteiligung ab

■ Zur Tatzeit sei er woanders gewesen

Düsseldorf (AFP) – Im Mordprozeß um den Brandanschlag von Solingen hat der 21jährige Christian B. gestern jede Beteiligung an der Tat mit Nachdruck abgestritten. „Ich war es nicht“, erklärte Christian B., der am dritten Verhandlungstag als letzter der vier Angeklagten im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf aussagte. Zwar habe er wenige Stunden vor dem Anschlag zusammen mit zwei Mitangeklagten einen Polterabend besucht, räumte B. ein. Zur Tatzeit jedoch habe er sich entweder noch in der Wohnung eines Bekannten aufgehalten oder auf dem Weg von dort in die Solinger Innenstadt befunden. Unterwegs habe er seine Mutter angerufen und sie gebeten, ihn mit dem Auto abzuholen. Dies sei dann auch geschehen.

Er hoffe, „daß die Wahrheit auch hier rauskommt“, erklärte B. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft sollen B. und die Mitangeklagten Felix K. und Markus Gartmann nach dem Polterabend und kurz vor der Tat in der Solinger Innenstadt den ebenfalls angeklagten Christian R. getroffen haben.

Das Quartett soll gemeinsam den Beschluß gefaßt haben, das Haus der Familie Genç in der Unteren Wernerstraße anzuzünden. Als Motiv nimmt die Anklage „Haß auf Ausländer“ an. Der 21jährige gab an, er habe bei dem Polterabend mehr als 35 Glas Bier getrunken.

An den ersten beiden Prozeßtagen in der vergangenen Woche hatten zwei der vier Angeklagten widersprüchliche Aussagen zur Tat gemacht. Der 24jährige Markus Gartmann gestand, er habe gemeinsam mit den anderen drei Beschuldigten das Haus angezündet. Dagegen sagte der nach der Tat zuerst festgenommene Christian R., seine drei Mitangeklagten hätten mit dem Anschlag „nichts zu tun“. Seite 5

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