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Straßen sind gefährlich

■ 8-Mio-Programm für Reparaturarbeiten

Viele Bremer Stra0en sind „nicht nur unansehnlich, wellig, laut, nicht mehr funktionsgerecht, sondern zunehmend auch gefährlich.“ Zu dieser Erkenntnis ist Bremens Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte gekommen. In der Zeitung hat sie das gelesen: „In den letzten Wochen wurde der schlechte Zustand Bremer Straßen verstärkt zum Thema öffentlicher Diskussionen.“ Lemke-Schulte will da nicht zurückstehen und hat sich eingereiht in die Schar der Klageführenden. Und sie will etwas tun.

Eigentlich wären für die Instandhaltung des bremischen Straßennetzes - 1.000 Kilometer Stadtstraßen, 800 Kilometer Radwege, 1.800 Kilometer Fußwege - jedes Jahr 25 Millionen Mark erforderlich, sagt die Bausenatorin. Hat sie aber nicht zur Verfügung, sondern nur 9,6 Millionen etwa in 1994. Die Folgen sind klar: „Einige Straßen müßten gesperrt werden, wenn nicht dringend erforderliche Erneuerungsmaßnahmen durchgeführt würden.“ Zum Beispiel der Kuhgraben-Radweg, zum Beispiel Stücke am Schwachhauser Ring, z.B. die St.-Jürgen-Straße vor dem Krankenhaus.

Offensichtlich ist die Bausenatorin aber nicht sicher, daß sie für diese dringend erforderlichen Maßnahmen die Unterstützung im Senat bekommt. Deswegen ging sie gestern wie eine Bürgerinitiative von Betroffenen an die Presse, um für ihre Forderungen an den Senat unter dem Titel: „Sonderprogramm“ zu werben: Am 1.8. soll die Reparatur des Schwachhauser Ringes beginnen, im September die vor dem Krankenhaus, im Sommer der Kuhgrabenweg. Und so weiter. Und da man nie genau wissen kann, wo in der „öffentlichen Diskussion“ noch überall Schlaglöcher entdeckt werden, sind 500.000 Mark für „Unvorhergesehenes“ eingeplant. Abschließend drückt die Senatorin ihre Hoffnung aus, daß ihre Baudeputation und der Wirtschaftssenator für ihre Sorgen Verständnis beweisen und ihr „Bemühen um das Sonderprogramm Unterhaltung und Sanierung von Straßen“ unterstützen. K.W.

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