: Interessenten werden „gesammelt“
■ Freigabe für Alliiertenwohnungen für Studenten fehlt noch
Wer studiert und auf Wohnungssuche ist, hat jetzt gute Aussichten auf Erfolg: Das Berliner Studentenwerk wird voraussichtlich 600 AlliiertenwWohnungen in Zehlendorf für Wohngemeinschaften von zwei bis vier Personen ab Ende Juni vergeben können. „Ihr müßt euch jetzt beim Studentenwerk um diese Wohnungen bewerben“, forderte Oliver Decker vom Asta der FU die etwa zweihundert anwesenden wohnungssuchenden Studenten auf einer Informationsveranstaltung am Dienstag abend in der Rostlaube in Dahlem auf. In der Nähe der Argentinischen Allee werden nach Abzug der Alliierten insgesamt 6.000 Appartements frei, von denen 2.000 für Bonner Regierungsbeamte reserviert sind.
Die Unterkünfte haben die Studenten bitter nötig. Nur elf Prozent der Berliner Studenten können in Wohnheimen unterkommen, im Bundesdurchschnitt sind es 15 Prozent. Glaubt man den Aussagen Deckers, der inzwischen einige Appartements besichtigt hat, so können sich die angebotenen Räume ohne weiteres mit Studentenwohnheimen messen. Zwischen 65 und 120 Quadratmeter beträgt die Grundfläche, die Zimmer sind 20 Quadratmeter groß. Parkettfußböden sind Standard, ebenso Küche und Bad.
Die Wohnungen in FU-Nähe sind – so Decker – in gutem Zustand. Der Haken: Mit 350 Mark Miete sind die Zimmer verhältnismäßig teuer, auch wenn der Berliner Durchschnittsstudent eben diese Summe für seine Wohnung ausgibt.
Eine offizielle Bestätigung des Bundesbauministeriums bezüglich der tatsächlichen Freigabe der Wohnungen läge dem Studentenwerk noch nicht vor, schränkt der Leiter des Studentenwerks Berlin, Hans-Jürgen Fink, ein. Immerhin werden bereits „Interessenten gesammelt“. Auch das Studentenwerk hält sich bislang bedeckt.
Die Werbung des Studentenwerks scheint so manchem Studi- Vertreter indes mangelhaft, das Angebot werde bisher zuwenig beachtet. In die Rolle der Werber fühlen sich nun die Asten gedrängt. Doch daß die Asten zum Vermittler von Wohnraum werden, davon will Oliver Decker nichts wissen. „Der Wohnungsmangel ist nicht allein ein Problem der Bildungspolitik. Viele Menschen in dieser Stadt haben keine Wohnung.“ Christoph Dowe
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