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Menschen wie du beziehungsweise ich nicht: Der Manager Von Claudia Kohlhase

Können einem kultivierte Manager egal sein? Oh nein! Schließlich ist er jemand, der so dynamisch stillsitzt, daß Denkanstöße ihn nicht umhauen. Von jeher mit stetig veränderter Aufgabenbetreuung vertraut, begegnet er der sinnvollen Nutzung von Nutzkapazitäten und deren Auslastung mit schlüssiger Vehemenz und absolut stringenter Redundanz. Und darum war der kultivierte Manager auch neulich in unserer Stadt intensiv zusammengekommen: um seiner Nutzlast im Kopfbereich eine weitere Komponente, und zwar die der Kommunikationsfähigkeit, hinzuzufügen. Ein bekannter Management-Trainer war extra angereist und hatte auch gleich seine extrem unverwechselbare corporate identity dabei – war also identisch mit seiner Unverwechselbarkeit, die, von innen betrachtet, auch Kraftquelle heißt, von außen Erfolg.

Gleich zu Anfang sollten die kultivierten Manager zum Schein überlegen, an was sich Menschen, die ohne corporate identity leben müssen, soweit man das kann, noch orientieren könnten. Die Lösung war: an Ethik und Werten. Kultur hat aber auch gestimmt, schließlich hieß der Vortrag ja „Unternehmenskultur“. Weil die Unternehmenskultur heutzutage eine große Umschlaggeschwindigkeit von Strukturen hat, was unbedingt Verluste von Bisherigkeiten und Selbsttendenzen nach sich zieht, ist von einer Bewahrung des Harmoniemodells abzuraten zugunsten einer Präferenz des Problemlösungskonzepts. Oder kurz: Erwecken Änderungen in der Unternehmensstruktur nur Konzepteuphorie und Umsetzungsfrust, ist dazu ein Dominanzsignet zu erkennen oder das psychische Ausgleichssegment in der Emotionsbalance gestört, fällt die Erfolgskurve diametral zum Anstieg nach unten. Wird dann auch noch die Verlegung der Vision in die Vergangenheit verbracht, dann reduziert sich die komplette Komplexität auf ein Minimum. Wie also Unsicherheit verhindern? Eben mit mehr Unternehmenskultur! Mit Konfliktkultur! Mit Zielkultur! Mit Problemkultur! Mit Fehlerkultur! Mit Strukturkultur! Mit Sprechsignalkultur! Mit Handlungswertkultur! Mit mehr Interpretamenten! Sonst ist man in seiner Selbstdefinition und narzißtischen Homöostase verletzt.

Ansonsten gilt: Bedürfnisbilanzen und Abstimmungen unterbinden, denken Sie an den Utilitarismus. Durchaus auch an Diskurs, Konsens, Kompetenz, Dominanz! Zum Schluß sollte der kultivierte Manager noch kommunikative Welten um sich und seine innere Peripheriestruktur bauen und ein Struktursystem aus seinen Erfolgserlebnissen restrukturalisieren, was bis in die akute Familienstruktur hineinreichen durfte, also ob in letzter Zeit einmal ein gemeinsamer Ausflug unternommen worden war. Obwohl strenggenommen die endgültige morphologische Gravierung im Gehirn schon im Mutterleib erfolge – also Pech für den kultivierten Manager, dessen Mutter in der Schwangerschaft statt Börsennachrichten lieber „Forellenhof“ gesehen hat. Oder „Fury“. Oder „Lassie“ und „Bonanza“. Die Manager waren aber alle kultiviert genug, sich Kulturmängel nicht anmerken zu lassen, diskutierten noch ein bißchen semantisch weiterentwickelt und gingen strukturell vehement nach Hause. Wobei die fortgeschrittene Uhrzeit ein schöner Garant für die stattgefundene Impulserfahrung war.

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