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In Jemen nur noch Sieger

■ Beide Seiten melden Erfolge / Fällt Aden?

Sana/Aden (dpa/AFP) – Vier Tage nach Ausbruch der Kämpfe in Jemen hat sich die Lage um die südjemenitische Hafenstadt Aden weiter verschärft. In einer Erklärung der Armee des Nordens hieß es gestern, sie stehe kurz davor, die letzten Verteidigungslinien der südjemenitischen Einheiten um Aden zu durchbrechen. Die Einnahme der Stadt sei nur noch eine Frage von Stunden. Die Kräfte des Südens, hieß es in Sana, seien „kriminelle Elemente“, die zu vernichten seien. Aus westlichen Diplomatenkreisen wurde bestätigt, daß die Truppen aus dem Norden Aden, die frühere Hauptstadt Südjemens, eingekesselt haben. Die nordjemenitischen Militärs hätten am Sonntag bereits den wichtigsten Luftwaffenstützpunkt des Südens El Anad eingenommen. Ein südjemenitischer Militärsprecher dementierte dies jedoch und meldete eigene Erfolge.

Ob es zur Entscheidungsschlacht um Aden kommt, war gestern jedoch noch fraglich, nachdem sich die vom Norden beherrschte Regierung Jemens entgegen ersten Ankündigungen bereit erklärte, eine Delegation der Arabischen Liga zu einer Vermittlungsmission ins Land zu lassen. Zuvor hatte Radio Sana bekräftigt, eine Vermittlung werde abgelehnt, da sie dem militärisch bedrängten Süden eine Atempause verschaffen würde.

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