: Der Jazz-Elektriker
■ Die „Chick Corea Elektric Band II“ spielt Donnerstagabend in der Glocke
Jazzstars von einer gewissen Preisstufe an treten so gut wie nie in Bremen auf: George Benson, Herbie Hancock, die Gebrüder Marsalis spielen regelmäßig in Hamburg, Keith Jarrett war vor einigen Jahren mal in Uelzen zu bestaunen und Chick Corea konnte man das letzte Mal vor über 20 Jahren in Bremen Piano spielen hören.
Dabei ist die Glocke für solche Jazz-Großereignisse ein durchaus angemessenee Konzertsaal, in dem man zwar nicht unbedingt bequem sitzen, aber gut hören kann. Und dort ist am Donnerstag abend um 20 Uhr endlich wieder Chick Corea zu Gast, diesmal mit der zweiten Version seiner Elektric Band.
Und die Bremer haben Glück, daß der Pianist gerade jetzt und mit dieser Band kommt, den vom Beginn seiner Karriere an machte die musikalische Entwicklung von Chick Corea merkwürdige Wellenbewegungen durch, bei denen er jeweils einer seiner musikalischen Leidenschaften mehr Raum gibt. So wechselt er alle paar Jahre zwischen romantischen und eher brachialen Phasen: Nach seiner Arbeit mit Miles Davis spielte er mit „Circle“ kompromißlosen Freejazz, nach der lateinamerikanisch- freundlichen „Return to Forever“ Band mit Airto und Flora Purim gründete er die viel lautere und rockigere Fortsetzung mit Al DiMeola. Und mit seiner ersten „Elektric Band“ konzentrierte er sich stark auf technologische Tricks und Synthesizer-Spielereien. Nun also „Electric Band II“: Und die klingt wieder erfreulich luftig und kulinarisch, unter Mithilfe der jungen Musiker Mike Miller (Gitarre), Jimmy Earl (Bass), Gary Novak (Drums) und Eric Marienthal (Saxophon). Willy Taub
Donnerstag, 12.5., 20 Uhr, Glocke
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