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Sexuelle Belästigung als Video

Tokio (AFP/taz) – Japanische Männer scheinen im Umgang mit Kolleginnen etwas unterbelichtet zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, daß das japanische Arbeitsministerium eine 24minütige Videokassette erstellt hat, mit der männliche Angestellte darüber aufgeklärt werden sollen, was sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz bedeutet. Dazu werden typische Situationen von Schauspielern nachgestellt, etwa eine Szene, in der ein Mann eine Kollegin dazu zwingt, sich ein Pornoheft anzuschauen. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte gestern, etwa hundert Aufklärungskassetten seien bereits an japanische Präfekturen verschickt worden. Sie sollen leihweise an interessierte Personen und Vereinigungen abgegeben werden. Das Video wird außerdem von einer dem Arbeitsministerium angeschlossenen Organisation verkauft.

Sexuelle Belästigung wird in dem Video definiert als „sexuelle Bemerkungen oder Handlungen gegen den Willen einer Person und Benachteiligung dieser Person am Arbeitsplatz, falls sie darauf negativ reagiert, mit dem Ergebnis, daß sich das Arbeitsklima verschlechtert“. Aus einer Untersuchung, die das Arbeitsministerium im vergangenen Herbst in Auftrag gab, geht hervor, daß jede vierte Japanerin nach eigenen Angaben bereits Opfer sexueller Belästigungen am Arbeitsplatz wurde.

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