: Treibhaus im Winter
■ Schweizer Studie konstatiert extreme Schneearmut in den Alpen
Bern (AP) – Schweizer Forscher haben eine einmalige Schneearmut seit mehr als 300 Jahren beobachtet. Die Serie von sieben nahezu schneelosen Wintern seit 1988 im Mittelland habe es in den letzten 320, möglicherweise sogar 700 Jahren noch nie gegeben, teilte der Schweizerische Nationalfonds gestern mit.
Über die letzten drei Jahrhunderte waren drei verschiedene Niveaus der Schneebedeckung zu beobachten: Bis 1895 war das Mittelland normalerweise 60 Tage schneebedeckt, die Alpenrandseen waren häufig zugefroren. Während 46 Tagen lag der Schnee im Durchschnitt des warmen 20. Jahrhunderts (bis 1987). In den letzten sieben Wintern ist dieser Durchschnittswert noch auf 20 Tage zusammengeschrumpft. Den beschleunigten Trend zu immer schneeärmeren Wintern stellten die Forscher auch im bernischen Großaffoltern fest.
„Mit einer Rückkehr zu den früheren Zuständen ist nicht mehr zu rechnen“, sagte der Mitautor der Studie, der Berner Klimaforscher Christian Pfister. Die beobachtete Schneearmut sei ein Signal für die tatsächliche Existenz der in den letzten Jahren häufig prognostizierten Klimaerwärmung. Dies gelte auch für den Schwund der Schneedecke im Mittelland, der mit globalen Veränderungen der winterlichen Witterungsverhältnisse einhergehe. Vereinzelte schneearme und warme Winter waren in der historischen Schneestatistik immer wieder nachzuweisen, nie jedoch in Form einer Serie von sieben Jahren.
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