: Komplizen fein raus
■ Korruptionsprozeß fortgesetzt
Die Treuhandanstalt und die Kripo haben Nachforschungen nach mutmaßlichen Komplizen eines wegen Bestechlichkeit angeklagten 50jährigen Referatsleiters der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft unterlassen. Ein 37jähriger ehemaliger leitender Angestellter des Direktorats Recht der Treuhandanstalt bestätigte gestern vor dem Landgericht, daß sich die Ermittlungen nur auf die Überführung des Angeklagten konzentrierten. Dieser hatte am 27. April 1993 von einem 53jährigen Unternehmensberater 350.000 Mark für das Zustandekommen eines Kaufvertrages über ein Grundstück in der Köpenicker Allee angenommen (die taz berichtete). Aus taktischen Gründen sei eine Observation der eventuellen Verteilung an Hintermänner unterblieben, hieß es zur Begründung.
Der Unternehmensberater, der für skandinavische Investoren tätig war, hatte gegenüber dem Direktorat Recht und einem Kriminalrat der für Regierungs- und Vereinigungskriminalität zuständigen Behörde darauf hingewiesen, daß der Angeklagte sich als „das kleinste Licht“ der Korruptionsaffäre bezeichnete und für höhere Ränge ein Millionengeschäft besorgen sollte. Der 53jährige Unternehmensberater, der selbst im Verdacht des Geheimnisverrats steht, hatte den Korruptionsfall bei der Treuhand angezeigt. dpa
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