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Welches Problem wäre gelöst?

■ betr.: „Herzog: Deutscher werden oder raus aus Deutschland“, taz vom 9.5.94

Wenn Herr Herzog meint, das Staatsangehörigkeitsrecht mit Hilfe der Arithmetik reformieren zu können, wird er vielleicht der Losung gerecht: „Stammtisch befiehl, wir folgen!“.

Mich beschleicht Argwohn, wenn ich solches höre und schlimmer noch: Aus dem Erbe, das wir antreten (und noch nicht mal ausschlagen können), schreit es mir jahrhundertealt entgegen: „Die Juden sollen aufhören, Juden zu sein. Dann werden wir sie annehmen!“ – Die deutschen Juden waren und sind deutsche Staatsbürger.

Ich will hier keinen Vergleich ziehen. Ich will nur fragen: Welches Problem wäre gelöst, wenn im deutschen Paß stünde: „Mehmet Müller“? Helmut Oberst, Baden-Baden

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