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Peinliche Korrektur

■ Wissenschaftler: Viel weniger Fahrgäste für den Transrapid

Hamburg (AP/taz) — Die Zweifel an der Fahrgastprognose für die Transrapid-Strecke Hamburg–Berlin wachsen: Statt jährlich 14,5 Millionen Fahrgästen seien „unter realistischen Rahmenbedingungen“ nur rund elf Millionen zu erwarten, schrieb der Karlsruher Verkehrswissenschaftler Werner Rothengatter für die Anhörung des Verkehrsausschusses am nächsten Mittwoch in Bonn. Das meldet die Welt am Sonntag.

Die Prognose von 14,5 Millionen Passagieren fußt maßgeblich auf einem früheren Gutachten Rothengatters. Der Wissenschaftler betont nun, daß diese Zahl nur für einen „idealisierten Planfall“ gelte. Jetzt verlängere der zusätzliche Halt Schwerin die Fahrzeit aber von 53 Minuten auf über eine Stunde und mache damit Reisen aus dem Ruhrgebiet nach Berlin über Hamburg weniger attraktiv. Die Betreiber gingen zudem von einem höheren Fahrpreis aus, als im Gutachten zugrunde gelegt. Nicht der Bund, sondern eine Firmengruppe will die Transrapid- Strecke betreiben. Den 5,6 Milliarden Mark teuren Fahrweg soll der Staat bauen und dafür 2,4 Milliarden als Nutzungsgebühr von den Betreibern bekommen. Voraussetzung dafür war aber, daß die Erlösprognosen von 14,5 Millionen Fahrgästen wirklich eintreffen.

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