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Lokalkoloratur

Die CDU-Opposition schlägt Alarm: Wenn Hamburgs Sparpläne tatsächlich greifen, könnte schnell das Blaulicht abgeknipst und aus dem Straßenbild verbannt werden. Hintergrund: Die Polizeiführung hat eine statistische Erhebung für alle Reviere angeordnet, um zu prüfen, ob jeder Kilometer tatsächlich aus ökonomischen Gesichtspunkten gefahren werden mußte. Besser gesagt: Ziel soll es sein, 15 Prozent weniger Kilometer zu fahren. Für die Konservativen eine Horrorvision. Sollte etwa nach 70 Kilometern Tagesleistung die Streife in die Garage gestellt werden? Gibt es womöglich zum Monatsende keine Blaulichtfahrten mehr, weil das Kilometerkontingent erfüllt ist? Darf sich im Notfall ein Fahrer einen Kilometervorschuß aus dem nächsten Monat holen? Ist überhaupt effektive Polizei-Arbeit noch möglich? Keine Panik – beruhigen Polizeiexperten und gewinnen der Sparnorm sogar etwas Positives ab: So sollen die jungen BeamtInnen mehr Fußstreife gehen, so daß sie mehr mit dem Bürger in Kontakt kommen und keinen roten Kopf mehr bekommen, wenn sie angesprochen werden. So etwas nennt man dann Bürgernähe. kva

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