Gemischte Gefühle

Eine Bauchlandung reicht dicke. Sagte sich Fritz Vahrenholt und beschloß, daß die betroffenen BürgerInnen das Ergebnis des zweiten MVA-Gutachtens nicht mehr aus der Zeitung erfahren sollten, sondern vom Umweltsenator persönlich. Eingeladen zu Präsentation und anschließender Diskussion hinter verschlossenen Türen gestern: Vertreter verschiedener Initiativen aus jenen Stadtteilen, die für den Bau der MVA ausgeguckt waren. Deren Eindrücke nach der zweieinhalbstündigen Sitzung: Gemischt, je nach Interessenslage.

Sichtlich erleichtert und gut gelaunt: Werner Marquart vom Heimatverein Finkenwerder, auf dessen Gebiet der als recht ungeeignet qualifizierte Standort Dradenaustraße liegt. Eine „sehr sachliche Diskussion“ lobte Marquart und war sich sicher, daß die MVA in Neuhof gebaut wird. Gleiches Lob für Vahrenholt auch von der nun wohl überflüssigen Interessengemeinschaft gegen die Erweiterung der MVA Stellinger Moor.

Ganz das Gegenteil: Günter Glatz aus Wilhelmsburg, der die neue Studie wechselweise als „Schlechtachten“ und „Wunschgutachten titulierte und auch sonst für Senators Diskussionsrunde wenig freundliche Worte fand.

Skepsis der anderen Art dagegen bei den „Billstedter Umweltnasen“, die zwar zufrieden waren, daß der Müllofen in der Borsigstraße nicht ausgebaut wird. Die Zweifel, ob die neue MVA überhaupt benötigt wird, konnte Vahrenholt bei ihnen nicht ausräumen