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Gaza-Streifen dicht

■ Islamisten bekennen sich zu Mord an zwei israelischen Reservisten

Tel Aviv (dpa) – Nach dem palästinensischen Attentat auf zwei israelische Reservisten am Freitag morgen hat die israelische Regierung eine Abriegelung des Gaza- Streifens bis zum 29. Mai verfügt. Damit werden erneut Tausende von Palästinensern von ihren Arbeitsplätzen in Israel ausgesperrt. Später wurden zwei Israelis nahe der jüdischen Siedlung Morag im Gaza-Streifen verletzt, als ihr Wagen beschossen wurde. Israelische Politiker warnten, das Autonomieabkommen werde scheitern, wenn es der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) nicht gelinge, Gewaltakte zu verhindern.

Das tödliche Attentat geschah frühmorgens etwa hundert Meter südlich des Kontrollpunktes Erez zwischen dem Gaza-Streifen und Israel. Nach Angaben der Armee feuerten die Insassen eines Autos, das in Richtung Gaza fuhr, auf drei Reservesoldaten, die an dieser Stelle im Autonomiegebiet einen Kontrollposten bildeten. Zwei von ihnen wurden getötet.

Zu diesem ersten gravierenden Überfall auf Israelis seit Beginn der Autonomie vor drei Tagen bekannte sich die islamistische Untergrundbewegung „Dschihad Al- Islami“, aber in den Moscheen von Gaza wurde bekanntgegeben, Hamas habe die Tat begangen. Beide Organisationen bekämpfen das Autonomieabkommen.

„Wenn es der PLO nicht gelingt, den Gaza-Streifen unter Kontrolle zu bekommen, die Sicherheit der (dortigen) Israelis zu gewährleisten und Terroristen Unterschlupf zu verwehren, wird sie den Friedensprozeß eigenhändig beenden“, erklärte der israelische Kommunikationsminister Amnon Rubinstein. Oppositionsführer Benjamin Netanjahu (Likud) forderte den Rücktritt der Regierung, weil „ihr Sicherheitskonzept klar versagt hat“.

Israel erwartet, daß die palästinensische Polizei in den Autonomiegebieten aktiv gegen die Gegner des Abkommens vorgeht. Dschihad Al-Islami und Hamas haben geschworen, den Kampf gegen Israel fortzusetzen, und angekündigt, sie würden sich nicht entwaffnen lassen.

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