piwik no script img

■ Das PortraitKathleen Turner

Die Kritiker feierten sie 1990 als Maggie in der Howard- Davies-Inszenierung der „Katze auf dem heißen Blechdach“ am Broadway; sie soll die Taylor in dieser Rolle übertroffen haben. Bis dahin war es für Kathleen Turner ein weiter Weg. Denn zehn Jahre lang war sie eine Hollywood-Glamourkönigin. Die Turner stammt aus Missouri, doch als Tochter eines Berufsoffiziers, der in den diplomatischen Dienst eintrat, wuchs sie in Kuba, Venezuela, Kanada und England auf. In London besuchte die theaterbegeisterte Kathleen die Schauspielschule, bis der Tod des Vaters ihren Träumen ein vorläufiges Ende setzte. Mit der Mutter kehrte die 17jährige in die Staaten zurück und stand bald in New York auf verschiedenen Off- Broadway-Bühnen herum, danach kamen das Fernsehen und etliche Soap-operas. Der große Durchbruch gelang ihr 1981 mit Lawrence Kasdans Thriller „Body Heat“. Sie spielte lässig-selbstsicher die Millionärsgattin Matty Walker, die ihren Geliebten dazu bringt, den lästigen Ehemann zu beseitigen. Nach diesem Filmdebüt sprach alle Welt von der sexy-gefährlichen Blonden mit der rauchigen Stimme und der Mannequinfigur. Ein Star war geboren. Rollenangebote bekam die Turner jetzt dutzendweise, und zwar täglich.

Sie spielte in mehreren Kassenschlagern mit, wurde in „China Blue“ Anthony Perkins zum Verhängnis, war in „Die Ehre der Prizzis“ der Alptraum des Mafiakillers Jack Nicholson und wurde dafür mit einem Golden Globe geehrt, drehte mit Popstar Sting „Julia und Julia“ und ein La Turner als „Serial Mom“Foto: Verleih

Jahr später mit Burt Reynolds „Eine Frau steht ihren Mann“. Für ihre Rolle in Coppolas „Peggy Sue hat geheiratet“ bekam sie 1986 den Preis der US-Filmkritik. Und schließlich folgte 1990 die Rolle der rachsüchtigen Göttergattin mit gefürchteter Beinschere in Danny De Vitos tiefschwarzer Eheschlacht „Der Rosenkrieg“. Danach wieder zurück an den Broadway – siehe oben.

Kathleen Turner, die am 19. Juni 40 Jahre alt wird, ist seit 1984 mit dem Immobilienmakler Jay Weiss verheiratet, ihre gemeinsame Tochter heißt Rachel. Neben Ehe und Beruf ist Frau Turner Mitglied einer Gruppe, die gegen Zensur kämpft, und einer, die sich um aidskranke Kinder kümmert, außerdem engagiert sie sich in der „Pro- Choice-Bewegung“, die für das Recht auf Abtreibung eintritt. Für John Waters kam sie jetzt auf die Leinwand zurück und mimt in „Serial Mom“ (siehe Seite 13) eine serienmordende Hausfrau und Mutter. rewe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen