■ Gut zu wissen: Ein Jahr nach Solingen
Zum ersten Jahrestag des Brandanschlags von Solingen – der bekanntlich weder der erste noch der letzte rassistische Anschlag in diesem unserem Lande war – gibt es an diesem Wochenende eine Vielzahl von Gedenk- und Mahnveranstaltungen.
Im Haus der Kulturen der Welt (John-Foster-Dulles-Allee, Tiergarten) beginnt am Sonntag um 14 Uhr ein vom Europäischen Verband Türkischer Akademiker veranstaltetes Symposium. Unter dem Titel „Ein Jahr nach Solingen – Versuch einer Bilanz“ werden Politiker, Medienvertreter und Experten das deutsche Nation- Verständnis diskutieren. Vertretern der Minderheiten soll die Möglichkeit geboten werden, ihre Anliegen und Forderungen zu artikulieren.
In der Werkstatt der Kulturen (Wissmannstraße 31-42, Neukölln) findet am Sonntag von 19 bis 21 Uhr eine Gedenkveranstaltung des Bundes der EinwandererInnen aus der Türkei in Berlin-Brandenburg statt, auf der Bürgermeisterin Bergmann, Jerzy Kanal (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde) und Georg Kardinal Sterzinsky (Bischof der Katholischen Gemeinde) sprechen werden. Umrahmt wird die Veranstaltung von türkisch-klassischer Kammermusik.
Der ImmigrantInnen- und Flüchtlingsbereich von Bündnis90 /Die Grünen lädt am gleichen Tag von 14 bis 18 Uhr zu einer Mahnwache am Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche (Charlottenburg). Außer der Trauer über die fünf Toten von Solingen und die 27 anderen Menschen, die im vergangenen Jahr durch rassistische Übergriffe ihr Leben lassen mußten, soll auch die politische Forderung nach einer aktiven Integrationspolitik anstelle der derzeit betriebenen Ausgrenzung zum Ausdruck gebracht werden.
Am Hermannplatz (Neukölln) beginnt bereits heute um 14 Uhr unter dem Motto „Nie wieder Solingen/Yeni Solingen'lere hayir – Stoppt die geistigen Brandstifter“ eine Demonstration des Anti-Nazi-Bündnisses Berlin. Aktuelle Forderung ist hier: „Keine Nazis in die Parlamente.“
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