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„Berührungsängste“

■ Koschnik will ab Juni in Mostar sein

In der herzegowinischen Hauptstadt Mostar gibt es nach Meinung des früheren Bremer Regierungschefs Hans Koschnick noch „große Berührungsängste“ zwischen Kroaten und Moslems. Die Wunden des Bürgerkrieges schmerzten noch erheblich. Dies ist das Fazit des von der Europäischen Union (EU) beauftragten Administrators für den Wiederaufbau Mostars, das Koschnick (SPD), aus seinem Kurzbesuch in der Stadt am Mittwoch und Donnerstag gezogen hat.

Mostar werde noch längere Zeit mit „zwei Quartieren“ leben müssen, sagte Koschnick am Sonnabend in Bremen in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dennoch ist der 65jährige hoffnungsvoll für seine Aufbauarbeit. Er sei „ungemein aufmerksam“ sowohl von den Moslems im Ostteil, als auch von den Kroaten im Westteil empfangen worden. Beide Seiten seien offen für die Fragen, die bewältigt werden müßten. Er habe auch den Religionsführern beider Stadtteile deutlich gemacht, daß er von ihnen eine Stärkung des Friedenswillens erwarte.

Die Hoffnung der Menschen in Mostar, daß Europa sehr viel tun werde, sei ausgeprägt. „Insofern kennen sie die europäische Bürokratie noch nicht.“ Der SPD-Politiker wird nach eigenen Angaben seine Arbeit als Administrator nicht vor Ende Juni aufnehmen können. Klar sei aber, daß sein Quartier auf der Grenze beider Stadtteile liegen werde. „Schließlich sollen alle Menschen zu mir kommen können.“

dpa

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