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Tun und Lassen – Die erste Folge

Die Hölle, das sind immer die anderen. Denn einer Kartoffel ist es, davon kann man beruhigt ausgehen, im Grunde völlig egal, ob sie mit einem Silbermesser geschnitten wird – selbst wenn eine(s) von beiden infolge dessen blau anläuft. Entsetzt darüber ist eigentlich immer nur ein Publikum, das den Erdapfel in alter Manier vornehm mit der Gabel zerquetscht – und dem ungehobelten Schnitter alleine dadurch oder mittels verächtlicher Blicke das Gefühl völliger Devianz vermittelt.

Nun läßt sich auch im erwachsenen Alter der mehr oder weniger sachgemäße Umgang mit den Dingen ebenso wie die Ignoranz seiner Folgen durchaus noch lernen. Doch ist dabei nicht alles so fein geregelt wie die Besteckbenutzungsfolge bei einem fünfgängigen Menü. Das Regelwerk für den sachgemäßen Umgang mit Menschen, Benehmen genannt, ist nämlich ungleich komplizierter – und für viele, häufig gerade die alltäglichsten, Lebenslagen leider nicht formuliert.

Das wollen wir ändern. Heute beginnen wir mit der ersten Folge einer Serie, in der alle vierzehn Tage jeweils am Mittwoch über heikle Fragen des Tun und Lassens nachgedacht wird: Gibt man einem Bettler Geld, welchem, warum, wieviel? Darf man sich auf öffentlichen Toiletten durch die Klotür unterhalten? Wie flirtet man in einer Techno-Disco? Muß man heutzutage zu seinem türkischen Gemüsehändler besonders freundlich sein?

Fünf erprobte und kompetente AutorInnen werden im Wechsel ihre geheimen Fragen, Gewißheiten und Gereiztheiten bloßlegen und so das gefährliche Terrain des Ungeregelten erkunden. bh

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