: Vermittlung in Kuba
■ Botschaftsflüchtlinge harren weiter aus
Havanna/Brüssel (AFP) – Ein Sondergesandter der belgischen Regierung hat in Havanna Verhandlungen über eine Lösung für die in die Residenz des belgischen Botschafters geflüchteten KubanerInnen geführt. Wie das kubanische Außenministerium am Mittwoch mitteilte, sprach Willy Verriest mit der stellvertretenden Außenministerin Isabel Allende. Die kubanische Regierung hatte bereits zuvor zugesagt, daß die Flüchtlinge nicht juristisch verfolgt werden sollten, wenn sie das Gelände der Residenz wieder verlassen.
Der Wohnsitz des belgischen Botschafters wird seit Samstag von mehr als hundert KubanerInnen besetzt gehalten. In Kommuniqués, die am Mittwoch verbreitet wurden, drohten die Flüchtlinge damit, sich selbst zu verbrennen, wenn sie nicht die Erlaubnis zur Ausreise erhalten. Sie wollten „lieber sterben“, als in die Hände der kubanischen Regierung zu fallen. Wie ein Sprecher des belgischen Außenministeriums am Mittwoch in Brüssel mitteilte, hielten sich 127 Flüchtlinge auf dem Gelände der Residenz auf, darunter 24 Kinder. Drei Personen seien erst am Montag in das Gelände eingedrungen. Die Flüchtlinge würden von den Botschaften der Europäischen Union (EU) mit Nahrung versorgt. Die belgischen Diplomaten versuchten, den Flüchtlingen klarzumachen, daß die Besetzung der Residenz nicht der geeignete Weg sei, um ein Ausreisevisum zu erlangen, sagte der Sprecher weiter.
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