Sockel für Hochhäuser

■ Senat verabschiedet Konzept für Alex: zehn Hochhäuser und 30 Prozent Wohnungen / Baubeginn voraussichtlich 1997

Das Konzept für den Alexanderplatz, dem der überarbeitete Entwurf des Architekten Hans Kollhoff zugrunde liegt, ist gestern vom Senat beschlossen worden. Damit könnten nun die rechtlichen Voraussetzungen für die konkrete Umsetzung geschaffen werden, erklärte Bausenator Wolfgang Nagel (SPD).

Grundlage für die Anlage mit zehn Hochhäusern soll ein Koordinierungsbebauungsplan sein, dem voraussichtlich vier Bebauungspläne folgen werden. Deren Reihenfolge richte sich jeweils nach dem „Investorendruck“, so Nagel. Vorrangig behandelt werde zunächst der engere Bereich des Alex mit dem Kaufhof und dem Forum Hotel. Darüberhinaus sollen mit den Investoren städtebauliche Verträge ausgehandelt werden, um die Einrichtung der technischen und sozialen Infrastruktur, etwa von Kitas, zu gewährleisten. In den Verträgen soll auch die von Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) geforderte kleinteilige Nutzung Berücksichtigung finden. Die Bebauungsplanung wird in den Händen des Bezirksamtes Mitte bleiben, das nach Nagels Angaben prinzipiell mit den Vorstellungen des Senats einverstanden ist. Beim jetzigen Konzept wurde der Wohnungsanteil auf Drängen von Hassemer auf rund 30 Prozent festgeschrieben. Von insgesamt 1.430.000 Quadratmetern Nutzfläche entfallen weitere 43 Prozent auf Büros, 13 Prozent auf den Einzelhandel, der Rest auf kulturelle und öffentliche Einrichtungen. Wenn es gelinge, dieses Mischungsverhältnis in den Verhandlungen mit den Investoren durchzusetzen, werde der Alex ein „lebendiges Stück Berlin“ sein, meinte Nagel. Mit dem Beginn einzelner Projekte könne in drei Jahren gerechnet werden. Das Investitionsvolumen ist bislang nicht konkret zu beziffern. Nach vorsichtigen Schätzungen der Bauverwaltung wird mit einer Summe von bis zu vier Milliarden Mark gerechnet. Für den Bau der Hochhäuser werden mindestens 20 Jahre veranschlagt. Severin Weiland