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■ taz-WahlserviceDer trotzige Trotzkist

Last but not least, das Häufchen trotziger Trotzkisten im Wahlservice. Unerschrocken verteidigen die rund hundert Mitglieder des „Bunds sozialistischer Arbeiter, Deutsche Sektion der Vierten Internationale“ (BSA) die sozialistischen Ideale. Sie vertreten die ausgebeuteten Arbeiter Europas und klagen gewerkschaftliche „Verräter“ an, die in Kumpanei mit den Kapitalisten die Arbeitsplätze vernichten.

Ihr „Europäisches Manifest“ verkündet, wie das alles enden wird: „Aus dem Boden des Kapitalismus wachsen so alle objektiven Voraussetzungen, um die Arbeiterklasse weltweit zu vereinen.“ Nur ein Problemchen gibt es noch zu bewältigen: die Splittergruppen der Vierten Internationale müßten ihren jahrzehntelangen Kleinkrieg beenden und sich selbst vereinen, um dem heeren Ziel der „proletarischen Revolution“ etwas näher zu kommen.

Bis jetzt dümpeln die Parteiproletarier jedoch so sehr in der politischen Bedeutungslosigkeit vor sich hin, daß sie nicht einmal einen Eintrag in das Parteienhandbuch wert sind. Aber zumindest der Berliner Verfassungsschutzbericht von 1992 kennt sie und führt außer dem BSA vier weitere Gruppen auf, die alle beanspruchen, rechtmäßige Erben der IV. Internationale Trotzkis von 1938 zu sein. Dazu kommen noch 15 andere Gruppen, die sich zum Marxismus-Leninismus, Kommunismus, Maoismus oder Stalinismus bekennen.

Zwar sind sie alle unter dem Stichwort „Politischer Extremismus“ eingeordnet, doch „Big Brother“ stellt fest, daß von ihnen „zur Zeit keine ernsthafte Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung“ ausgeht. Die Gefahr dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit auch am Sonntag nicht eintreten, sollten die Ergebnisse der Wahl von 1989 erzielt werden: Laut Eigenangaben erhielt der BSA zirka 10.000 Stimmen. Da muß die Weltrevolution halt noch a bisserl warten! Elke Eckert

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