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Auf der Flucht ertrunken

■ Waffenruhe in Jemen unbeachtet

Aden/Nairobi (AFP) – Ein auf drei Stunden befristeter Waffenstillstand in Jemen ist am Montag morgen bereits kurz nach seinem Inkrafttreten wieder gebrochen worden. Die Waffenruhe war von der vom Norden dominierten Regierung Jemens verkündet worden.

Mehr als 50 Somalier wurden vermutlich getötet, als sie versuchten, Jemen mit einem Boot zu verlassen. Ein UN-Sprecher sagte in Nairobi, das Boot habe am Donnerstag den jemenitischen Hafen Mucha verlassen und sei auf dem Weg nach Berbera in Somaliland gesunken. Eine bulgarischer Frachter habe im Golf von Aden eine Frau gerettet. Nach deren Angaben ist sie offenbar die einzige Überlebende des Unglücks. Die Somalier waren auf der Flucht vor dem somalischen Bürgerkrieg nach Jemen gekommen und lebten dort in Lagern.

Der UN-Sondergesandte für Jemen, Lachdar Brahimi, sprach am Montag mit Führern Südjemens in Mukalla, 700 Kilometer östlich von Aden. Vor seiner Abreise vom benachbarten Oman unterstrich Brahmini die dringende Notwendigkeit einer Waffenruhe im jemenitischen Bürgerkrieg. Der UN- Gesandte verwies in diesem Zusammenhang auf die UN-Resolution 924, die eine umgehende Einstellung der Kämpfe fordert. In Mukalla hält sich auch der „Präsident“ des einseitig für unabhängig erklärten Südjemen, Ali Salem el Baid, auf.

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