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Öffnung, Realität, Radikalität

■ Nach der WM: Sommertheaterfestival auf Kampnagel

Mit „Öffnung, Realität und Radikalität“ umschrieb gestern Festivalmacher Dieter Jaenicke die programmatischen Linien des diesjährigen Sommertheaterfestivals, das zum elften Mal vom 22. Juli bis zum 13. August auf Kampnagel stattfindet.

Öffnung stehe dabei für die Fortsetzung der Internationalität und grenzüberschreitenden Ko-Produktionen, wie das Stück Pour Antigone, das die französische Choreographin Mathilde Monnier in Bukina Faso mit französischen und afrikanischen Tänzern erarbeitete.

Statt beziehungstechnischer Innenschau beschäftigen sich heute viele junge Choreographen mit gesellschaftspolitischen Themen, reflektierten in ihren Stücken die vorgefundene Realität wie die New Yorker Choreographin Meg Steward. In ihrem Stück No longer readymade tanzen sich die Akteure um Kopf und Kragen. Und nah bei der Realität findet sich schon die Radikalität, wie sie der Choreograph Reza Abdoh, der bereits 1993 beim Sommertheater das Publikum polarisierte, entwirft. Diesmal zeigt er Quotations From a Ruined City, ein Kaleidoskop über die zunehmende psychische - zum Beispiel: Los Angeles - und physische - zum Beispiel: Sarajewo - Zerstörung der Städte.

Ein weiterer Focus ist auf Slowenien gerichtet, wo sich eine höchst eigenwillige und aufregende Kulturszene entwickelt hat. Insgesamt werden in 23 Tagen bei 96 Veranstaltungen 29 Tanz-, Theater- und Musikproduktionen aus 16 Ländern gezeigt. Die Kulturbehörde unterstützt das Festival mit 1,2 Millionen Mark, das sind 50 Prozent des Gesamtetats, die andere Hälfte kommt von Sponsoren und aus erwarteten Eintrittseinnahmen in Höhe von 400.000 Mark. Der Vorverkauf hat begonnen. jkn

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