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Kämpfe in Nordbosnien

■ Noch keine Einigung über Aufteilung

Sarajevo (AP) – Trotz der vereinbarten Waffenruhe haben die Vereinten Nationen am Wochenende Kämpfe zwischen Serben und Moslems im Norden und Nordosten von Bosnien-Herzegowina registriert. Stärker umkämpft als in den Tagen zuvor war demnach der Posavina-Korridor im Nordosten, der die von bosnischen Serben gehaltenen Gebiete im östlichen und westlichen Landesteil verbindet. Keine Fortschritte wurden in der Frage der künftigen territorialen Aufteilung der Balkanrepublik zwischen den bosnischen Serben und der moslemisch-kroatischen Föderation erzielt.

Die getrennten Gespräche zwischen dem amerikanischen Gesandten Charles Redman und dem bosnischen Staatspräsidenten Alija Izetbegovic sowie dessen kroatischem Kollegen Franjo Tudjman über die künftige Landaufteilung endeten am Samstag in Sarajevo und Zagreb ohne Ergebnisse. Redman, Mitglied der aus westeuropäischen, amerikanischen und russischen Abgesandten gebildeten Kontaktgruppe für Bosnien, sagte anschließend in der kroatischen Hauptstadt, es lägen noch keine Landkarten auf dem Tisch. Die Kontaktgruppe hatte empfohlen, den bosnischen Serben 49 Prozent des bosnisch-herzegowinischen Staatsgebietes zuzuschlagen und der moslemisch-kroatischen Föderation den Rest von 51 Prozent zu überlassen. Bislang zeigten die bosnischen Serben keine Bereitschaft, erobertes Land zurückzugeben.

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