■ Wimbledon: Nach Steffi Graf auch Stich draußen!
Wimbledon (dpa) – Gestern mittag hat es auch Michael Stich in der ersten Runde erwischt: 3:6, 3:6, 4:6 gewann Bryan Shelton (USA). Die deprimierte Steffi Graf schmückte da schon sämtliche britischen Zeitungen und verdrängte die Fußball-WM aus den Schlagzeilen. Mit einem großen Foto und an exponierter Stelle auf der Titelseite wurde die „historische Niederlage“ (The Guardian), mit der sich „Steffi Graf gegen eine ungesetzte Amerikanerin verabschiedete“ (The Times), verarbeitet – 5:7, 6:7 (5:7).
The Times schrieb unter dem Titel „Niedergeschlagene Steffi Graf verlor ihre Krone“: „Die Titelverteidigerin schied in der ersten Runde aus – eine der größten Überraschungen in der 118jährigen Geschichte von Wimbledon. Das Drama in drei Akten (Regenunterbrechungen!) hat das Turnier wieder spannend gemacht. Lori McNeil war bei den Buchmachern vorher 100:1-Außenseiter, jetzt steht sie bei 7:1.“
The Sun zeigte „Die Tränen der traurigen Steffi“ und schrieb in Anspielung auf McNeils Vornamen: „Graf wurde von einer Lori überrollt.“
Auch der Daily Telegraph berichtete von „einer der größten Überraschungen in der Wimbledon-Geschichte“: „Steffi Graf, die größte Favoritin, die es je gegeben hat, wurde die erste Titelverteidigerin, die in der ersten Runde ausschied.“ Außerdem berichtet das Blatt von einer Begebenheit, die so nur in Wimbledon möglich ist: Weil königliche Gäste in der Loge saßen, mußte die Amerikanerin ihre türkisfarbene Unterhose in einer Regenpause gegen eine weiße tauschen.
Und Frau Graf? Sagte: „Ich werde mich deshalb nicht umbringen.“ Wenigstens das.
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