: Blaue Teufel rauben Damokles das Schwert
■ American Football: FLE und Hamburg Blue Devils vorerst vor Konkurs bewahrt?
An die sportlichen Belange wurden bei den Blue Devils in jüngster Zeit kaum noch gedacht. Wie ein Damoklesschwert hing der mögliche Konkurs über der Football League of Europe (FLE), jener Liga, in der die Hamburger bislang so erfolgreich waren. Durch ausgebliebene Gelder war die FLE in die finanzielle Misere geraten. Doch Blue Devils-Team-Manager Axel Gernert wollte „seine“ Liga nicht kampflos zu den Akten legen und reiste nach Stockholm, um die dortige Worldwide Promotion Inc. als neuen FLE-Partner zu gewinnen. Mit Erfolg: In Zukunft wird die Brüsseler Filiale der schwedischen Sportmarketing-Agentur die Vermarktung der Europaliga übernehmen.
„Der Spielbetrieb ist wieder langfristig gesichert“, freut sich Devils-Pressesprecher Jens Stümpel. Klar ist jedoch auch, daß der derzeitige FLE-Etat von fünf Millionen so nicht weiter bestehen kann. Ohne Kürzungen um 25 Prozent wird es nicht gehen.
Auch die dunklen Wolken über dem Devils-Team haben sich inzwischen weitestgehend verzogen. Die US-Amerikaner, die beim Gastspiel in Amsterdam noch gestreikt hatten, haben inzwischen den Großteil ihrer ausstehenden Gehälter erhalten und stehen vorerst wieder zur Verfügung. Einzig Linebacker David Hodges wird nicht wieder zurückkehren. Hundertprozentig gesichert ist die Zukunft der Blue Devils trotz der positiven Entwicklung der letzten Tage dennoch nicht. Gernert muß auch für seine eigene Medienberatungs-Firma neue Investoren finden, und es ist keinesfalls selbstverständlich, daß ihm ein zweiter Coup a la Stockholm gelingen wird.
Von alledem hoffentlich unberührt bereiten sich die Devils auf ihr Heimspiel gegen Munich Thunder vor (Sonnabend 19 Uhr im Volksparkstadion). Noch nicht geklärt ist, ob die vom Lokalrivalen, den abgestürzten Silver Eagles, zu den Blauen gewechselten Tomas Söker und Markus Krause eingesetzt werden. Stümpel ist auch so optimistisch: „Mit einem Sieg sind wir in den Play-Offs.“ cleg
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