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Neuster Kindersport: Airbagging

Stuttgart (dpa/taz) – Kinder lieben den Nervenkitzel: Nach Carhopping, bei dem über geparkte Autos getrampelt wird, und S-Bahn-Surfen schwappt nun aus den USA das Airbagging nach Deutschland über. In seiner neusten Ausgabe berichtet das Stuttgarter Magazin auto motor sport von Jugendlichen, die teure Autos stehlen, damit Spritztouren unternehmen und zum Schluß mit hoher Geschwindigkeit ein Hindernis rammen. Der Thrill dabei: Durch die Wucht des Aufpralls wird der Airbag des Wagens aktiviert. Dieses neue Hobby soll unter Teenies bereits in Hamburg, Berlin und München verbreitet sein. Der 16jährige Hamburger Gymnasiast Carlos: „Ich mache es wegen der wahnsinnigen Spannung. In einem Auto zu sitzen, das nicht dir gehört und das auch niemand mehr fahren wird.“ Carlos ist gemeinsam mit seiner Clique auf den Geschmack des Airbagging gekommen. „Einer von uns hatte einen Unfall mit dem großen Wagen seines Vaters. Und irgendwie war das wohl ganz witzig, als der Airbag aufging“, berichtet Carlos. Er habe schon einige Autos zu Schrott gefahren, einmal gegen eine Litfaßsäule, ein andermal gegen das Fundament eines Hochspannungsmasts. „Aber normalerweise fahren wir gegen Bäume“, sagt er. Allerdings: Zwei Kameraden haben sich schon die Füße gebrochen, weil die Pedale des Unfallwagens in den Innenraum gedrückt wurden.

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