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„Brasilien kann langweilen“

■ Jetzt freuen sich die USA auf Romario und & Co

Detroit (dpa/taz) – Auf Romario ist weiterhin Verlaß. Mit seinem dritten Turniertor kurz nach der Halbzeit zum 1:1 (0:1) gegen Schweden sicherte der Star des FC Barcelona dem WM-Favoriten Brasilien Platz eins in der Vorrundengruppe B. Der dreimalige Weltmeister trifft im Achtelfinale am kommenden Montag in San Francisco auf Gastgeber USA.

Die Skandinavier, die nach dem Führungstreffer von Kennet Andersson (19.) vor ihrem ersten Sieg gegen Brasilien seit fünf Jahren standen, machten mit dem Erreichen des zweiten Platzes ihren größten WM-Erfolg seit 1974 perfekt. Ihr Gegner in der Runde der letzten 16 ist der Zweite der Gruppe F.

Eine Viertelstunde lang bewegten sich beide Mannschaften kaum mehr als bei einer lockeren Trainingseinheit. Der erste Gegentreffer im WM-Turnier stachelte dann die technisch versierteren Südamerikaner an, etwas mehr für die Offensive zu tun. Dennoch dauerte es bis zur 33. Minute, ehe Rai mit einem Kopfball zur ersten Chance für den dreifachen Weltmeister kam. Doch in der zweiten Halbzeit konnten die Brasilianer die hohe Meinung von Schwedens Trainer Svensson („Die beste Mannschaft seit dem Titelgewinn 1970“) endlich rechtfertigen.

So recht aus dem Häuschen war hernach niemand – verständlich: „36 Jahre nach dem Endspiel in Stockholm 1958 zeigten Schweden und Brasilien ein akademisches Spiel ohne Emotionen“ (Tuttosport). „Eine unerwartet schlechte Leistung Brasiliens ist allemal ein Ereignis“ (France-Soir). „Brasilien kann auch langweilen“ (Diario 16). „Schweden hat einem bequemen und verletzlichen Brasilien, das ständig zwischen Übertreibung und großer Zerbrechlichkeit schwankt, eine Lektion erteilt“ (El Mundo).

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