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Schweizer Adieu ohne Schmerz

■ Spanien beim 3:0 leicht und locker, denn Sutter fehlte arg

Washington (dpa) – Den Gipfel haben sie zwar nicht erklommen, aber aus dem Tal der Bedeutungslosigkeit sind die Schweizer Kicker heraus – obwohl die 0:3-Niederlage gegen Spanien im WM-Achtelfinale deftig ausfiel.

Mit einem glanzvollen 4:1-Sieg über Rumänien, einem 1:1 gegen Gastgeber USA und einer 0:2-Niederlage gegen Kolumbien waren die Schweizer ins Achtelfinale vorgedrungen. „Wenn wir zum dritten Mal in Folge eine Endrunde erreicht hätten und dann im Achtelfinale ausgeschieden wären, müßten wir uns Schimpf und Schande gefallen lassen“, erklärte der 98fache Auswahlspieler Alain Geiger vom FC Sion. „Aber wir sind nach 28 Jahren erstmals wieder dabei. Deshalb ist unser Auftritt ein Erfolg.“

Einer ließ den Kopf allerdings tief hängen: Alain Sutter. Der Ex- Nürnberger und Neu-Münchner wollte unbedingt gegen Spanien sein 50. Länderspiel bestreiten. Der gebrochene kleine Zeh am linken Fuß, mit dem sich der langmähnige Mittelfeldspieler seit nunmehr 16 Tagen herumquält, ließ diesmal aber einen Einsatz nicht zu. „Ich habe mich zwar erneut spritzen lassen, aber die Schmerzen waren dennoch zu stark. Es ging einfach nicht“, berichtete der enttäuschte Sutter.

Mittelfeldspieler Georges Bregy glaubt, das Manko seiner Mannschaft ausgemacht zu haben. „Wir sind einfach nicht kaltblütig genug“, meint der 36jährige Routinier. „Wir mühen uns vor dem Tor der Spanier ab, haben Chancen auf Chancen, und die machen einen gemütlichen Konter und es steht 0:2.“ Auch Adrian Knup, der vom VfB Stuttgart zum Karlsruher SC gewechselt ist, trauerte der verpaßten Viertelfinal-Chance nach. „Die Spanier waren in den entscheidenden Situationen einen Tick cleverer“, urteilte er. Sein Bundesliga-Kollege Stephane Chapuisat ging zunächst mit sich ins Gericht. „Ich hatte gehofft, daß ich mehr Tore schieße als nur eins. Aber immerhin sind wir in die zweite Runde gekommen, das haben uns viele nicht zugetraut.“

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