Gesucht: Dach und vier Wände für Jugendliche

■ Wer sanierte Wohnungen an junge Leute vermietet, wird von Lawaetz unterstützt

Besitzen Sie ein Dachgeschoß, das Sie zur Wohnung ausbauen wollen und darüber hinaus auch ein soziales Gewissen? Ihnen kann geholfen werden! Ein Anruf bei der Lawaetz-Stadtentwicklungs GmbH, und Sie können sich möglicherweise nicht nur über Beratung, sondern auch über eine finanzielle Beteiligung und die Koordination der Baumaßnahmen freuen. Eine Bedingung hat die Angelegenheit allerdings: Die Wohnung wird anschließend an Jugendliche vermietet, die zuvor in betreuten Einrichtung gelebt haben.

Wohnungsnot trifft zwar viele HamburgerInnen, aber manche stehen bei der Wohnungssuche völlig chancenlos da. Dazu zählen Jugendliche, die eine Heimkarriere hinter sich haben. Eine Erkenntnis, die die Hamburger Schulbehörde dazu verleitete, ein Projekt zu initiieren, das diesen jungen Menschen Hilfestellung bei der Beschaffung einer eigenen Bleibe bieten soll. Drei Frauen mühen sich nun mit dieser Aufgabe. Angegliedert bei der Lawaetz GmbH, wurde der Arbeitsbereich „Jugend & Wohnen“ Anfang diesen Jahres aus der Taufe gehoben.

Das Projekt reicht mit seiner Angebotspalette weit über die herkömmliche Sozialarbeit hinaus: „Wir können Wohnraum anmieten und verwalten, Genossenschaftsanteile kaufen, Belegrecht erwerben und uns sogar an Neubauvorhaben im sozialen Wohnungsbau beteiligen,“ zählt Projektleiterin Beate Behn ihre Möglichkeiten auf. Dazu zählt aber auch die organisatorische und finanzielle Beteiligung bei der Sanierung von Schlichtwohnungen oder beim Umbau von Gewerbeflächen in Wohnraum. Alles jedoch gegen die Verpflichtung, „Jugend & Wohnen“ danach die Belegrechte abzutreten. „Wir können sogar beim Ausbau großer Wohnungen helfen, wenn der Besitzer uns dann anschließend eine andere, kleine Wohnung anbietet“, so Behn.

Wichtig sei auch, daß ihr Projekt eine „intensive Mieterberatung“ anbieten könne. „Wir übernehmen bei allen Problemen die Mittlerfunktion, der Vermieter braucht sich nicht selber damit herumzuschlagen.“ Eines braucht es für all dieses jedoch: Genügend Wohnungen. Ein kleines Kontingent hat „Jugend & Wohnen“ der Arbeitsgemeinschaft der Hamburger Wohnungsunternehmen bereits abverhandelt – zehn Jungerwachsene konnten schon vermittelt werden. Angesichts der über 2000 Kinder und Jugendlichen, die in Hamburg in betreuten Wohnungen leben, zwar noch ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin ein Anfang. . Sannah Koch

Angebote an: Jugend & Wohnen, Tel: 38 25 11