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Kritik an Paris wächst

■ RPF will Regierung bilden

Gikongoro/ Paris (AFP/AP/ dpa) – Die „Ruandische Patriotische Front“ (RPF) will nach der Eroberung der Hauptstadt Kigali eine Regierung der nationalen Einheit unter Einschluß möglichst vieler Parteien bilden. Nur Mitglieder der bisherigen Regierung, die für Massaker verantwortlich seien, würden ausgeschlossen, teilten RPF-Sprecher gestern mit. Unterdessen rückten rund 2.000 RPF- Soldaten weiter auf die französische Schutzzone für Flüchtlinge bei Gikongoro im Südwesten des Landes vor.

Französische Kommandeure forderten die Rebellen auf, die Zone nicht zu betreten. Zusammenstöße zwischen den nur noch 12 Kilometer voneinander entfernten französischen und RPF-Einheiten wurden nicht bekannt. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ kritisierte in einem Schreiben an François Mitterrand, die Franzosen schüfen in Ruanda eine Schutzzone für Hutu- Milizionäre, die für den Tod Tausender Tutsi verantwortlich seien. Nach französischen Angaben halten sich 400.000 geflüchtete Hutu in der Schutzzone auf. Für die kommenden Tage werden weitere erwartet. Unterdessen kritisierte der belgische Verteidigungsminister, Leo Delcroix, das Vorgehen Frankreichs. Die „Operation Türkis“ habe die Grenze einer rein humanitären Intervention überschritten und sich „mehr und mehr in die interne Lage des Landes verwickelt“. Sein französischer Kollege François Léotard drängte gestern auf eine Ablösung der Interventionstruppen durch Soldaten der Vereinten Nationen bis Ende Juli. Zugleich wurde im Lager der französischen Regierungsparteien die Kritik an dem Einsatz lauter. Ex-Staatspräsident Valery Giscard d‘Estaing verlangte, daß die Truppen aus dem Landesinneren wieder an die Grenze zu Zaire zurückgezogen werden.

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