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Kometenhagel

■ Fiebriges Warten auf Jupiter-Crash

Hamburg/Garching (dpa) – Der mit Spannung erwartete Kometenhagel auf den Riesenplaneten Jupiter wird am 16. Juli beginnen. Dann soll um 21.54 Uhr der erste von über zwanzig Brocken des Kometen Shoemaker-Levy 9 abstürzen. Das haben neueste Berechnungen des amerikanischen Jet Propulsion Laboratory in Pasadena ergeben, berichtete Richard West von der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching bei München auf Anfrage. „Den Aufprall dieses sogenannten A-Fragments wird man wahrscheinlich in Südafrika gut beobachten können. Für Deutschland sind die Aussichten schlecht.“

Der Komet Shoemaker-Levy 9 ist bereits 1992 bei einer engen Begegnung mit Jupiter durch dessen Schwerkraft in Stücke gerissen worden. Mitte Juli erwarten die Astronomen nun eine Bruchlandung: Derzeit fliegen die teilweise kilometergroßen Trümmer – wie Perlen in einer Kette aufgereiht – mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde auf den Jupiter zu. Experten erhoffen sich von den gewaltigen Kollisionen unter anderem genauere Erkenntnisse über die Kometen-Zusammensetzung und die Atmosphäre des Riesenplaneten.

Kometen bestehen aus Staub und Eis, weshalb sie auch als „schmutzige Schneebälle“ bezeichnet werden. „Mit bloßem Auge sind die Abstürze nicht zu sehen. Man braucht große Teleskope, um eventuell Lichtblitze oder Veränderungen des Jupiters beobachten zu können“, erläuterte West. Alle Einschläge werden von der Erde aus gesehen auf der Rückseite des Jupiters stattfinden. Die Trümmer können aber bei ihrer Explosion Lichtblitze verursachen, die auf den benachbarten Jupitermonden bei entsprechender Position indirekt als Lichtreflexe zu sehen sind. Der Kometenhagel soll insgesamt eine Woche andauern.

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