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KommentarFirmen außer Kontrolle

■ Schwieriges Weiterbildungs-Geschäft

Das Weiterbildungs-Geschäft ist ein schwankender Boden: Mal kommen Aufträge, mal nicht. Wenn die staatlichen Maßnahmen zusammengekürzt werden, muß die Institution sich schnell anpassen – gesundschrumpfen. Sowas erfordert Geschäftsführer im besten kapitalistischen Sinne.

Aber die haben die zumeist staatlichen oder halbstaatlichen „Firmen“ nicht. Studierte Philosophen, Sozialpädagogen und GermanistInnen haben sich als Weiterbildner über Wasser gehalten und sind irgendwann in Geschäftsführer-Positionen reingerutscht. Gewerkschaftsfunktionäre sollen sie kontrollieren. Nun kracht eine Firma nach der anderen zusammen – und regelmäßig fällt es erst auf, wenn alles zu spät ist.

Warum hat das bbi einen Mietvertrag bis zum Jahre 2006 für die Kleinigkeit von 1,4 Mio jährlich abgeschlossen? Die märchenhaften Überziehungszinsen dokumentieren, daß es auch bei der Kontrolle der Liquidität Probleme gibt. Und eine Kostenkontrolle gab es schon aus dem einfachen Grunde nicht, daß damit der interne Geldfluß kontrollierbar gewesen wäre.

Niemand soll glauben, daß die offiziell genannten Summen alles sind: Was an versteckter Hilfe aus dem Staatshaushalt in diese Institutionen fließt, hat bisher noch niemand zusammengerechnet.

Klaus Wolschner

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