■ Keiser doch nicht Kaiser: Führungswechsel bei Springer
Berlin (taz) – Nur sechs Monate hielt die Nachfolgeplanung für den Vorstand des Springer-Konzerns. Sollte Horst Keiser (58) eigentlich für eine Übergangszeit Vorstandsvorsitzender werden, um anschließend dem Springer-Neuling Jürgen Richter (52) Platz zu machen, so hat jetzt der Aufsichtsrat Keiser gleich in Pension geschickt und Richter zum Chef gemacht. Die Verjüngungskur geriet zwar nicht zum Generationswechsel, doch neben Keiser und dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Günter Prinz gehen noch zwei weitere Vorstände in Pension. Als die rund 100 Aktionäre das gestern auf der Hauptversammlung erfuhren, machte sich eine gewisse Erleichterung breit – war man doch die zahllosen Wechsel in der Konzernführung längst leid. Dennoch hätten einige Kleinaktionäre gerne gewußt, wie viele Millionen die vorzeitigen Pensionierungen diesmal kosten werden. Im Januar erst hatte Vorstandsmitglied Willi Schalk nach nur zweimonatigem Gastspiel wieder gehen müssen. Beim Streit um seine Abfindung geht es um bis zu acht Millionen Mark. Jedenfalls sind die Dividenden von 12 Mark pro Aktie bei einem Jahresüberschuß von 71,4 Millionen erst einmal gesichert – allerdings auch nur, weil Springer mit dem Verkauf seiner Beteiligung an TUI genügend Geld gemacht hatte. Michael Rediske
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