piwik no script img

Hypnotisiertes Volk?

■ betr.: Korea

Zu der Darbietung der koreanischen Volkskunstgruppe „Samul Nori“ am 9.7.94 in der Ufafabrik war ein großer Teil der koreanischen Berliner „Korea-Kolonie“ erschienen, und man konnte diese Zuschauer als sympathische und intelligente Menschen erleben. Diese müssen wohl die von fast allen Fernsehanstalten gebotenen „Dokumentarfilme“ über die Trauer der Nordkoreaner über den Tod des dortigen Diktators als Beleidigung empfinden. Wohl mögen diese Bilder echt sein. Aber sind da nicht hinter den hysterisch Schreienden vielleicht die Schergen des Diktatursystems versteckt? Oder ist wirklich das Volk so hypnotisiert, daß diese Verzweiflungsausbrüche wirklich stattgefunden haben?

Diese Überlegungen nicht angestellt zu haben, das ist übelster Sensationsjournalismus, der vor der Ausstrahlung hätte korrigiert werden müssen. Oder war es nur Dummheit? Walter Hinze, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen