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Feindliche Brüder

■ betr.: „Die PDS“, taz vom 22.7.94

taz-Leser Helmut Späker fragt, wenn es nach der Logik im PDS- Programm ginge, daß das dominante Privateigentum für Militarismus, Elend und ökologische Probleme verantwortlich sei, warum es (auch) in den sozialistischen Ländern Militarismus, Elend und Umweltzerstörung gebe. Klar, er entlarvt diese Unlogik.

Für die PDS gäbe es eine Chance, sich aus alten Fesseln zu befreien, und die SED-Wurzeln zu kappen, indem sie neue Horizonte ansteuert. Die PDS muß sich sagen lassen, daß alle totalitären Staaten sowohl menschenverachtend (Schüsse an der Mauer) als auch umweltverachtend (Tschernobyl, Aralsee, Bitterfeld, Kalisalze in der Werra, Braunkohleförderung ...) agieren. Kapitalismus und Kommunismus (beziehungsweise Sozialismus) sind, was Umwelt betrifft, stets feindliche Brüder gewesen. Eine Abgrenzung wird durch moralische Maßstäbe gesetzt: Im Kapitalismus herrschen (meist) sozialliberale Kräfte: Wir dürfen auf die Politiker schimpfen, sie konstruktiv kritisieren. Im Sozialismus käme eine öffentliche Schimpfe dem Selbstmord gleich. Fazit daraus: Die PDS braucht liberale Horizonte und sozialkritische Praktiker. Eberhard Cölle, Ditzingen

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