■ Nachgefragt: „Optimale Ernte: nie“
Gutes Wetter = Ernteverluste? Damit ging der Landvolkverband an die Öffentlichkeit. .
taz: Die gegenwärtige Sommerhitze soll die Ernteaussichten schmälern. Warum?
Klaus Labahn: Das betrifft vor allem den Weizen. Da hat das Getreide zur Zeit in der Kornfüllungs- und Abreifungsphase nicht mehr genug Wasser. Jetzt ist der Weizen zwei Wochen zu früh reif geworden. Die Körner schrumpfen, und kleinere Körner bedeuten geringere Erträge pro Hektar.
In früheren Jahren hieß es, die Ernte sei durch Feuchtigkeit, Kälte, Gewitterregen oder Sturm geschädigt. Das gibt es alles in diesem Jahr nicht...
Ja, aber dafür Trockenheit.
Gibt es nicht auch landwirtschaftliche Produkte, denen das gute Wetter gut bekommt?
Sofern Wasser vorhanden ist, bekommt die Sonne den Kulturen natürlich gut. Aber das Wasser ist zur Zeit überall knapp, und die Beregnung im Hackfruchtbau kostet Unsummen.
Wissen Sie schon, um wieviel Prozent die Ernte dieses Jahres unter dem optimalen Ergebnis bleiben wird?
Das kann man noch nicht sagen. Es werden auch noch keine Preise genannt. Trotzdem hoffen wir, daß das Ergebnis etwas über dem Vorjahresniveau liegt.
Gab es überhaupt schon einmal eine optimale Ernte?
Ein optimales Ergebnis kann es gar nicht geben. Es gibt ein maximales Ergebnis oder ein durchschnittliches. Optimal wäre eine Ernte, wenn man zu möglichst wenigen Kosten einen möglichst hohen Ertrag hat.
Im vorigen Jahr hatten wir eine gute Erntemenge aber schlechte Qualitäten aufgrund der verregneten Ernte. In diesem Jahr wird die Menge auf jeden Fall deutlich unter dem vergangenen Jahr liegen.
G ibt es für die bessere Qualität nicht einen besseren Preis?
Ja gut, voriges Jahr war das überwiegend Futtergetreide, das als Brotgetreide nicht geeignet war. Insofern gibt es in diesem Jahr einen etwas besseren Preis.
Fragen: Dirk Asendorpf
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